Freitag, 29. April 2016

Ankündigung: Countdown zur zweiten Umfrage läuft!

Ein herzliches Hallo an alle Besucher von novelproject.de,

nachdem die erste Umfrage keinen *hüstel* durchschlagenden Erfolg eingefahren hat, steht also nun endlich die zweite Runde an und diesmal vielleicht mit mehr Beteiligung. Das würde mich ungemein freuen und sicherlich auch der Geschichte gut tun, denn schließlich ist novelproject.de immer noch ein Community-Projekt. Ich bin auf eure Hilfe angewiesen Leute! Helft mir, die Geschichte von Karas so faszinierend wie nur möglich zu gestalten. Die Umfragen sind dafür bestimmt ein tolles Instrument, aber vergesst nicht, mich mit Kommenatren zu bombadieren. Nur durch die Leser wird es auch ein waschechter Community-Roman =)

In den FAQs bin ich schon näher darauf eingegangen, wie ihr mich mit euren Ideen oder eurem Feedback unterstützen könntet. Aus diesem Grund kündige ich nun an, dass am Mittwoch, dem 4. Mai 2016 um 20 Uhr die zweite offizielle Umfrage über Facebook gestartet wird. Die Umfrage wird genau zwei Tage laufen, bis diese von mir beendet wird und hoffentlich diesmal aussagekräftige Resultate vorweisen kann. Solltet ihr lieber über Kommentaren auf dem Blog mitvoten wollen, dürft ihr dies natürlich ebenso gerne machen!

Die erwähnte Umfrage wird die Geschichte wesentlich beeinflussen und ihr habt die Möglichkeit, den Weg der Story selbst zu wählen. Im Kommentarfeld habt ihr dann natürlich noch die Möglichkeit zu erzählen, warum ihr so entschieden habt. Weitere Umfragen werden in Zukunft in regelmäßigen und kürzeren Abständen erscheinen.

Die Geschichte von Karas ist nun seit der ersten Umfrage doch ziemlich fortgeschritten und bietet nun bestimmt mehr Platz für Ideen/Vorschläge und Kritik. Lasst es mich gerne wissen, wenn euch etwas gefällt oder missfällt. Ich freue mich über jede Nachricht.

Danke für die Aufmerksamkeit und ich freue auch weiterin ungemein auf die nächsten Wochen mit Karas und seiner Reise. Fest steht eins: Da geht noch einiges!

Ansonsten wünsche ich euch allen noch eine schöne Restwoche und natürlich ein erholsames Wochenende :)

Donnerstag, 28. April 2016

Kapitel 5, Part 2



Für einen kurzen Moment fühlte sich Karas fast schwerelos, als er nach hinten in das Nichts kippte. Sein Magen machte einen Sprung und ein unbeschreibliches Gefühl der Hilflosigkeit legte sich über ihn, als er über die Kannte rollte und jeglichen festen Boden unter sich verlor. Ein steiler Hang breitete sich unter ihnen aus, der mit Steinen, Büschen und abgestorbenen Baumstümpfen bewachsen war. Karas war den Gesetzen der Schwerkraft nun völlig ausgeliefert, als er nach unten gezogen wurde und auf harter Erde aufschlug, die den Beginn einer tödlichen Rutschpartie signalisierte. Neben ihm schlug das Raubtier auf, laut bellend und immer noch den Blick auf seine Beute gerichtet. Das Tier war so vom Hunger besessen, dass es alles um sich herum auszublenden schien. Alles was zählte, war das warme Fleisch keine zwei Armlängen von ihm entfernt. Geifernd schnappte der Wolf nach dem Menschen und versuchte sich trotz des Sturzes ihm irgendwie zu nähern. Der unbarmherzige Hang nach unten tat ihm den Gefallen allerdings nicht und begrüßte sie stattdessen mit einem brutalen Weg nach unten. Verzweifelt versucht sich Karas irgendwo festzuhalten, den Sturz zu bremsen, aber die Wucht des Falls machte dies nicht möglich. Er griff nach Wurzeln oder Ästen, aber entweder rissen diese ab oder er konnte sich nicht festhalten, da ihm einfach die Kraft fehlte. Der vorherige Überlebenskampf gegen den Wolf forderte nun seinen Tribut, zu einem offensichtlich sehr schlechten Zeitpunkt.
Nein, nein, NEIN! Ich bin doch nicht der Schlachtplatte entkommen, um jetzt irgendwo zu zerschellen? Hört dies denn nie auf?
Er krachte gegen eine dicke Wurzel und sein Körper überschlug sich. Mit der Brust voran schlug er wieder auf dem Boden auf, nur um weiter vorwärts zu schlittern. Schützend hielt er die Hände vor den Kopf, zog seine Beine näher an den Oberkörper um die die wichtigen Organe innerhalb seines Körpers wenigstens ein bisschen schützen zu können. Äste rissen die ungeschützten Hautstellen an seinem Körper auf und feine Erde setzte sich in den offenen Wunden fest. Der Schmerz ließ ihn beinahe ohnmächtig werden, aber Karas schaffte es irgendwie, sich wach zu halten und gegen die psychischen Umstände anzukämpfen. Der Wolf war mittlerweile aus seinem Sichtfeld verschwunden, aber er musste davon ausgehen, dass er nicht das letzte Mal auf ihn getroffen war.
Vorausgesetzt ich überlebe den Sturz hier überhaupt…
Doch er tat es. Wie durch ein Wunder schlug er in keinen der gefährlich aussehenden Baumstümpfe ein und abgesehen von ein paar Begegnungen mit Gestrüpp oder Wurzeln entging er den schlimmsten Stellen auf dem Weg nach unten.
Der steile Hang spuckte Karas aus und er wirbelte durch die Luft, bis er den harten Boden küsste und dort ächzend liegen blieb. Jegliche Kraft war aus seinen Muskeln verschwunden und sollte sein Angreifer ebenfalls noch am Leben sein, wäre er nun ein gefundenes Fressen.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Mit einem Grunzen zwang er sich, seinen Oberkörper aufzurichten, sich wenigstens hinzusetzen, um die Umgebung besser begutachten zu können. Dann entdeckte er seinen Verfolger, ein paar Schritte entfernt. Dieser hatte allerdings weniger Glück gehabt, denn ein Ast, mit dem Durchmesser seines Arms, hatte sich in die Flanke des Wolfs gebohrt und ihn dort an Ort und Stelle verenden lassen. Der tote Körper gab keinen Mucks mehr von sich und der Wahnsinn war aus den blutunterlaufenen Augen verschwunden. Es war vorbei. Der junge Mönch war dem Tod von der Schippe gesprungen…zumindest vorerst.

Montag, 25. April 2016

Kapitel 5, Part 1


Die Zeit schien plötzlich still zu stehen, als der riesige Wolf durch die Luft segelte und sich dem jungen Adepten näherte. Erinnerungsfetzen der letzten Tage rotierten durch sein Gedächtnis und all die Hoffnungen, die seine Brüder in ihn gesetzt hatten. Er war der Auserwählte, der Botschafter des Ordens. Er war gesegnet, von niemand anderem als Schabanach selbst, ein Heiliger auf heidnischem Boden. Seine Reise begann mit solch guten Vorzeichen, doch schien das Ende früher zu kommen, wie gedacht.
Viel zu früh. Ich habe noch nicht einmal diesen endlosen Wald hier verlassen. Da darf ich als einziger meines Ordens das Kloster verlassen und in die Welt hinaus wandern und alles was ich sehe sind die Bäume, die ich auch schon von der Mauer aus gesehen habe. Oh Schicksal, was spielst du nur so böse Streiche mit mir?
Der Aufprall geschah mit einer unglaublichen Wucht – fast wie als wäre er mit voller Geschwindigkeit mit einer stabilen Mauer kollidiert. Das Gewicht des Wolfes riss ihn brutal von den Beinen und ließ seinem Gleichgewicht keine Chance. Sein Rücken, der sich ihn voller Erwartung für den Aufschlag verkrampft hatte, klappte zurück wie ein Streichholz und ihm wurde jegliche Luft aus den Lungen gepresst. Sein Brustkorb brannte wie Feuer, dort wo ihn die vorgestreckten Tatzen des Tieres mit ungebremster Kraft getroffen hatten, aber er durfte trotz allem sich keinen Moment der Schwäche leisten. Der große Kopf des Raubtieres schnappte noch im Fallen nach dem jungen Mönch und versuchte ihm den Hals aufzureißen. Mit den letzten Kraftreserven drückte der Mensch dem Tier den angewinkelten Ellenbogen gegen die Kehle, um die Schnappangriffe möglichst weit vom Gesicht wegzuhalten.
 Der Fall nach hinten beförderte die Beiden direkt in einen Dornenbusch, wo der Kampf um das Überleben weiterging. Das Gestrüpp schnitt durch die Kleider von Karas, riss Wunden in die Haut darunter und ließ Blut aus den Öffnungen austreten. Dem Wolf erging es schlimmer: Die rasende Wut und die ruckartigen Bewegungen verursachten tiefe Verletzungen, welche das Fell langsam mit roter Farbe vollsaugen ließ. Das Tier schien von den Schmerzen allerdings nur angestachelt zu werden und der Hunger wich dem vollkommenen Wahnsinn. Karas schrie voller Todesangst und schleuderte seinem Widersacher Schimpfwörter entgegen, die er im Kloster niemals hätte verwenden dürfen. Die Welt um sie herum verschwamm um sie herum und alles was zählte, war der Kampf um das Überleben oder eben der animalische Trieb nach Fleisch.
Mit seinen Füßen schaffte es sich Karas für einen Augenblick ein bisschen Platz zu verschaffen und robbte mit beiden Armen nach hinten, um sich aus dem Dornenbusch zu befreien. Der Wolf zuckte bellend um sich und versuchte seinem Opfer zu folgen, doch ihm fiel die Befreiung wesentlich schwieriger. Die Stacheln bohrten sich mit jeder schnellen Bewegung weiter in das Fleisch des Tieres hinein und bohrten neue Furchen in das Fell.
Mit einem letzten Kraftakt riss sich der Mensch aus dem Gestrüpp los und krabbelte nach hinten, den Blick immer auf seinen Angreifer gerichtet.
JA! Ich hab’s geschafft. Und jetzt…nichts wie weg von hier.
Der Moment kurzer Freude hielt nicht lange, als sich der Wolf mit voller Verzweiflung aus seinem natürlichen Gefängnis befreite und seine Beute wieder anfiel. Beide purzelten nach hinten…doch dort war nichts, außer ein steiler Abhang nach unten.