Samstag, 26. März 2016

Kapitel 3, Part 1.5

Als Karas in seinem Zimmer mit flatternden Lidern erwachte, fand er einen Stapel neuer Kleider neben sich vor. Der Tag begrüßte ihn durch sein Fenster mit warmen Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher aus dem Wald . Eigentlich gute Zutaten für den Start in den heutigen Kloster-Alltag, doch war heute kein Tag wie jeder andere. Der junge Adept war noch etwas irritiert von den gestrigen Vorkommnissen und versuchte, während er sich mit den frischen Kleider anzog, die Momente des vergangenen Abends zu ordnen. Seine Erinnerungen wiesen allerdings mehrere Lücken auf und er schaffte es nicht, die Geschehnisse in die passende Reihenfolge zu ordnen. Nicht, dass es irgendetwas an der Situation ändern würde, denn er hatte keine Ahnung, was da gestern mit ihm eigentlich gemacht wurde.
Ich sollte für die kommende Reise geweiht werden...
Karas hatte schon an vielen heiligen Sitzungen teilgenommen und war des Öfteren Zeuge davon gewesen, wenn Brüder gesalbt und geweiht wurden. Aber was auch immer gestern dort in der Gebetskammer vollzogen wurde, war ihm nicht bekannt. Zumindest soweit er sich an gestern erinnern konnte.
Was auch immer es war...die Alpträume hatten mich gestern in Frieden gelassen.
Lange war es her gewesen, als die Dämonen der Träume ihn das letzte Mal verschont hatten. Während er seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, keine ruhige Nacht mehr hinter sich gebracht hatte, waren die letzten Stunden wahrer Balsam für seinen müden Geist gewesen. Er fühlte sich wacher, frischer und irgendwie fokussierter auf seine bevorstehende Aufgabe. Er hatte ganz vergessen, wie sich ein ausgeschlafener Zustand anfühlte. Es war nahezu befreiendes Gefühl, wie die Flucht aus einem eigens gebauten Gefängnis.
Warum auch immer...ich will mich auf keinen Fall darüber beschweren.
Vorsichtig kreiste er mit seinem Kopf und dehnte dabei seine Halsmuskeln. Ein Vorgehen, welches normalerweise mit dem üblich widerlichen Knacken seiner verspannten Halsmuskeln quittiert wurde, doch diesmal war da nichts. Kein unangenehmes Zeichen für die Unausgeglichenheit in seinem Körper und vor allem keine Schmerzen.
Nichts. Alles fühlt sich so...entspannt an.
Mit einem Ruck stand er auf und verscheuchte zumindest kurzfristig die Gedanken von schwebenden Gestalten, schweigenden Brüdern und mysteriösen Vorkommnissen aus seinem Kopf. Sein Blick fiel auf die neuen Klamotten, die ihm in den Raum gelegt wurden. Keine Robe mehr, zwar immer noch schlicht, aber ohne jegliche Hinweise auf seine gläubigen Wurzeln. 


Nach dem Osterwochenende gehts mit mehr Content weiter, dass hier ist eher so ein "Füller", damit der Blog immerhin ein wenig aktualisiert wird. In diesem Sinne: Frohe Ostern an euch alle!

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